Kiefergelenksbehandlung
Das Kausystem besteht im Wesentlichen aus drei Bestandteilen: den Zähnen, dem Kiefergelenk und der Muskulatur. Die übergeordnete Steuerung geschieht durch das Zentralnervensystem mit den Nervenbahnen, die zu den Einzelkomponenten ziehen. Ist nur ein Teil dieses Systems gestört, gibt es Funktionsprobleme. In der Regel versuchen anfangs die anderen Komponenten diese Störungen auszugleichen, werden dabei aber selbst auf Dauer zu sehr belastet. Auslöser einer solchen Störung können beispielsweise eine neue Füllung oder fehlende Zähne sein.
Kommt es zu einem Zahnverlust in der Backenzahnregion, wird die Zerkleinerung der Nahrung über den reduzierten Backenzahnbestand mit mehr Muskelkraft erfolgen als bei vollständiger Bezahnung. Dieser Zustand kann zu Überbelastung der Kaumuskulatur und verstärkter Abnutzung in den Kiefergelenken führen.
Anzeichen einer Funktionsstörung können unerklärliche zum Ohr ausstrahlende Schmerzen beim Kauen, Geräusche wie Knacken, Knirschen oder Reiben beim Öffnen des Mundes oder auch Kopf- und Nackenbeschwerden sein.
Therapeutisch wird ausgehend vom Ergebnis der erstellten Funktionsanalyse ein Behandlungskonzept erstellt. Dabei kann bereits eine Aufbissschiene eine Linderung der Beschwerden und langfristige Entspannung bewirken. Bei größeren Störfaktoren, die zu Funktionsbeschwerden geführt haben, können weitergehende Behandlungen wie Massagen, Kombinationstherapien oder auch eine Gebisssanierung erforderlich werden.